Überschuldung - was ist das eigentlich? Wie kommt es zu einer Überschuldung, was sind die Ursachen für eine Überschuldung? Die Gründe und Möglichkeiten, weshalb es zu einer Überschuldung kommen kann, können sehr unterschiedlich und vielfältig sein. Kein Fall einer Überschuldung ist wie der andere. Eine pauschalierte Antwort wird es deshalb auf diese Frage nicht geben können. Die häufigsten und bekanntesten Ursachen sollen hier jedoch einmal näher beleuchtet werden. Befinden Sie sich bereits in einer Überschuldungssituation ist das “A & O”, dass Sie umgehend reagieren und sich professionelle Hilfe bei einer kompetenten Schuldnerberatung suchen.
Zu den meist genannten Ursachen für eine Überschuldung gehört zu aller erst der “Klassiker” - die plötzliche und unverhoffte Arbeitslosigkeit. Durch diesen Umstand können sehr oft die monatlichen Fixkosten, also die Lebenshaltungskosten und weitere laufende Kosten für Kreditverbindlichkeiten nicht mehr vollständig oder auch überhaupt nicht mehr bedient werden.
Fast genau so oft werden lange und schwerwiegende Erkrankungen als mögliche Ursache für eine Überschuldung aufgezählt. Durch eine Krankheit, bzw. dadurch bedingte Arbeitsunfähigkeit kommt es zwangsläufig zu einer Krankengeldzahlung, bzw. dann weiterhin zu Arbeitslosengeld I um danach in ALGII, also Hartz4 abzurutschen. Permanent wird hier das bis dato gegebene Erwerbseinkommen immer mehr und mehr reduziert, bis plötzlich nur noch ein geringer Betrag verbleibt um die Grundbedürfnisse absichern zu können. An eine Tilgung von bestehenden Schulden ist hier schon lange nicht mehr zu denken - oftmals reicht das verbliebene Geld nicht einmal mehr aus um die normale Kosten einer bescheidenen Lebensführug abdecken zu können.
Ein weiterer “Klassiker”,als Ursache für eine Überschuldung, ist eine Trennung. Wenn Paare auseinander gehen und Ehen geschieden werden, verbleiben aus dieser gemeinsamen Zeit sehr oft Kosten, Schulden und Kreditverbindlichkeiten die nach wie vor getilgt und bedient werden wollen. Gerade bei einer Trennung oder Scheidung fallen Unterhaltskosten ganz enorm ins Gewicht. Die monatlichen Unterhaltszahlungen für frühere Partner/innen oder gemeinsame Kinder können ganz schnell zu einer nicht mehr kontrollierbaren Kostexplosion führen. Dieses Szenario ist ganz typisch bei einer Scheidung oder Trennung. Meist kommen bei einer Scheidung auch noch sehr kostenintensive gerichtliche und juristische Auseinandersetzungen hinzu. In einer nicht unerheblichen Anzahl der Scheidungsverfahren vergehen bis zur Klärung der Unterhaltsfrage, des Sorgerechts, des Umgangsrechts und noch weiterer Streitfragen Monate und Jahre. Nicht selten brechen schon hier die betroffenen Personen finanziell und wirtschaftlich zusammen.
Bei selbstständigen Arbeitnehmern und Freiberuflern liegen die Ursachen für eine Überschuldung oft bei berufsbedingten Unfällen oder Erkrankungen. Diese Umstände können für Selbstständige existenzgefährdende Folgen haben, genauso wie unzuverlässige Kunden die ausgeführte Aufträge nicht bezahlen, eine zurückgehende Auftragslage und schlichtweg eine gescheiterte Selbstständigkeit.
Da die meisten Kreditinstitute Ratenzahlungen und Konsumkredite den Verbrauchern sehr leicht zugänglich machen, erhöht sich die Anzahl an überschuldeten Menschen immer mehr und mehr. Auffällig häufig sind junge Menschen betroffen die in finanziellen Belangen meist noch recht unerfahren sind und die Tragweite von finanziellen Schuldverbindlichkeiten in den wenigsten Fällen richtig einschätzen können. Sind die Schulden so hoch, dass bereits die Situation einer Überschuldung eingetreten ist, bleibt in einer nicht unerheblichen Anzahl der Fälle nur die Privatinsolvenz, die oft einschneidende und gravierende Folgen für den weiteren privaten und beruflichen Lebensweg haben kann.
Auch Eigenheimbesitzer, die ihre Immobilie mit einem Darlehen finanziert haben, sind häufig von einer Überschuldung betroffen. Auch hier liegt die Ursache meist darin, dass das monatliche Erwerbseinkommen unerwartet und plötzlich wegfällt, weil eine Trennung oder Scheidung vorliegt, wodurch die Immobilienraten für das selbstgenutzte Eigenheim nicht mehr bedient werden können.
Hier droht nicht nur Überschuldung - sondern auch gleichzeitig Obdachlosigkeit!
Statistisch gesehen sind männliche Personen und Alleinerziehende von einer Überschuldung häufiger betroffen als andere Personengruppen.
Eine Überschuldung kann durch viele Ursachen zustande kommen. Diese besagten Umstände die zu einer Überschuldung führen können, können einzeln oder auch gehäuft - also in einer Kombination auftreten. Die meist genannten Gründe, warum betroffene Menschen und Schuldner/innen mit ihren finanziellen Verbindlichkeiten nicht mehr zurecht kommen, sind Verlust des Arbeitsplatz, Kurzarbeit, Scheidung und Trennung, Unfall oder Krankheit, ein falscher und “unbeschwerter” Umgang mit Geld, sowie Schicksalsschläge und gravierende Veränderungen im persönlichen Leben.
Eine Arbeitslosigkeit kann zur Überschuldung führen, weil nach dem Verlust des Arbeitsplatzes das bisher zur Verfügung stehende Einkommen deutlich und vor allem auch spürbar reduziert ist. Vielen Menschen ohne festes und geregeltes Einkommen bleiben nach Abzug der Fixkosten - also die monatliche Miete, Energiekosten und Telefon, Internet usw. - nur noch ein geringer Geldbetrag, sehr oft auch überhaupt nichts mehr übrig um leben, bzw. “überleben” zu können. An eine ordentliche Rückführung von fälligen Kreditraten, Schulden, Dispoverbindlichkeiten kann in diesem Stadium schon gar nicht mehr gedacht werden - hier zählt nur noch das pure finanzielle “überleben”.
Die logische und unaufhaltsame Konsequenz einer Überschuldung: Konten, Kredite und Dispoverbindlichkeiten werden von der Bank aufgekündigt, die Bank verweigert jede weitere Auszahlung - betroffene Menschen stehen nun mit leerten Händen da - der finanzielle und wirtschaftliche “Überlebenskampf” hat begonnen.
Sehr oft führt auch eine wirtschaftliche sehr bedenkliche Haushaltsführung - salopp gesagt ein “sorgloses und entspanntes” Verhältnis zu Geld, Ausgaben und Schulden, geradezu in die Überschuldung hinein. Dieser “sorglose und entspannte” Umgang mit Geld, Finanzen und Schulden betrifft vor allem junge Personen mit noch wenig Lebenserfahrung. Typisch sind bei diesen jungen Menschen Ausgaben und monatliche Verbindlichkeiten, die weit über das gegebene Einkommen hinausgehen und die Verhältnismäßigkeit zwischen Einkommen und Ausgaben so nicht mehr gegeben ist - eine Überschuldung ist nun nur noch eine ganz kurzfristige Zeitfrage. Nicht gerade selten werden von jungen Verbrauchern mit gerade einmal 1.000.- Euro Nettomonatseinkommen gleich mehrere teure Handyverträge unterhalten. Dazu kommen noch häufig weitere finanzielle Verpflichtungen, z.B. für ein Auto, Ferien, Unterhaltungselektronik, usw. - eine Überschuldung ist nun nicht mehr aufzuhalten.
Auch durch die Überschuldung zwangsläufig entstandenen Negativmerkmale bei der Schufa und anderen Auskunftsdateien stellen bei einer sinnvollen Schuldenregulierung ein nicht unerhebliches Hinderniss da, da durch diese Einträge auch weitere Nachteile beim Arbeitgeber und anderen Kreditinstituten entstehen können.
Ein Teufelskreis kann entstehen - eine professionelle Schuldnerberatung ist hier sinnvoll und sollte sofort kontaktiert werden.
Ist ein Haushalt erst einmal in die Überschuldung gerutscht, besteht dieses Problem dann zumeist über Jahre hinweg. Dieser Umstand gilt insbesonders dann, wenn zum einen keine finanzielle Möglichkeiten gegeben sind bestehende Schuldenlast aus laufendem Einkommen zurückzubezahlen oder zumindest zu reduzieren.
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